Der DJ spielt den aktuellsten Hit. Der Club platz mal wieder und die Stimmung ist am Höhepunkt. Schweiß läuft und die frischen Drinks kühlen die Kehlen. Eigentlich sollten Clubs und andere Feste ein Ort der Extase und der guten Laune sein – doch einige nutzen die ausgelassene Stimmung aus. Insbesondere Frauen erleben viele Situationen, in denen persönliche Grenzen überschritten werden.
Auch in vielen anderen Städten gibt es mittlerweile ähnliche Projekte. In Köln heißt Luisa zum Beispiel Edelgard. 2017 wurde die Initiative gegründet und soll Mädchen und Frauen schützen. „Wir wollen keine Gesellschaft sein, in der Frauen fast ständig damit rechnen müssen, dass ihnen jemand übergriff wird. Und dafür schaffen wir schützende Orte“, sagt Frauke Mahr. Sie ist Gesamtkoordinatorin des Vereins Lobby für Mädchen, der Teil der Edelgard-Initiative ist. Und weiter sagt sie: „Die Verantwortung liegt bei uns allen. Sexuelle Übergriffe sind ein Ausdruck von Machtausübung und nicht von sexuellem Interesse.“
„Luisa ist hier“ wurde 2016 vom Frauen-Notruf Münster e.V. entwickelt. Die Kampagne war damals nur für die Stadt geplant, erlangte aber schnell auch über die Grenzen eine hohe Aufmerksamkeit. Luisa wurde damals als Name ausgewählt, weil er „die Kämpferin“ bedeutet. Der Frauen-Notruf Münster e.V. hat mittlerweile die Betreuung der Projektwebsite eingestellt, da der Aufwand zu hoch war. Interessierte Städte können aber Lizenzen erwerben. Im Frühjahr wurde „Luisa ist hier“ als eigene Marke eingetragen.
Vorbild für all diese Projekte ist das englische Projekt „Ask for Angela“. Der Name im Original wurde zu Ehren von Angela Crompton gewählt. Sie wurde 2012 von ihrem Ehemann erschlagen. „Er sagte: Ich habe etwas wirklich Schlimmes gemacht. Ich habe meine Frau mit einem Hammer erschlagen“, beschreibt ein Polizist die Situation, als er am Tatort ankam. Ihr Name soll nun nicht für Mord stehen, sondern für den Schutz von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt. Egal, ob man sie Luisa, Edelgard Uli oder eben Angela nennt.