Das Land im südlichen Afrikas stand erst einmal gar nicht auf meinem Reiseplan. Aber wofür mache ich denn auf meinen Backpacker-Touren über den afrikanischen Kontinent überhaupt solche Pläne? Zum Glück habe ich mal wieder etwas Geplantes über Bord geworfen und habe einen kleinen Abstecher gemacht. In Namibia habe ich beim Couchsurfen eine junge Frau kennengelernt, welche mir die Empfehlung gab: Fahr durch Botswana. Ihrer Meinung ist es nicht nur ein wunderschönes Land, sondern durch das kostenlose Visa auch kein teurer Umweg.

 

1| Teuer Übernachten – Kommunikativ reisen

Botswana hat vor einigen Jahren die richtige Entscheidung getroffen: Statt auf Massentourismus zu setzen, setzt man verstärkt auf mehr Qualität. Ein Mittel sind relativ hohe Kosten für Touristen im Vergleich zu anderen Ländern. Vor allem die Hotelkosten sind mir aufgefallen. Insgesamt gab es wenige Backpacker Hostel und daneben eigentlich nur relativ teure Hotels. Aus diesem Problem wurde bei mir allerdings sehr schnell Glück (siehe Punkt 4).

Durch meine kurze Zeit im Land wollte ich möglichst viele Menschen treffen und kennenlernen. Aus dem Grund habe ich mich ans Trampen gewagt. Und während ich es mich in Deutschland nie getraut hätte, ging es mir in Botswana sehr leicht von der Hand. Noch dazu waren meine Fahrer einfach unglaublich nett. Schon an der Grenze von Namibia habe ich eine super freundliche Familie kennengelernt. Die Drei kamen von einer Beerdigung in Windhoek und haben mich aufgenommen (obwohl ich kein Geld hatte). Auch mein nächster Fahrer – ein Trucker – war super freundlich und hat mir viel über sein Land erzählt. Insgesamt unglaublich viele und hilfsbereite Menschen. Sie hatten immer einen Tipp für meine nächsten Trips parat oder haben schnell mit Freunden Dinge für mich klargemacht. Eine eindeutige Tramp-Empfehlung gibt es von mir also für Botswana. Traut euch.

ACHTUNG: Trampen heißt in Botswana nicht unbedingt kostenlos reisen. Meist zahlt man einen ähnlichen Preis wie für einen Bus. Daher wenn möglich vorher lokale Preise kennen.

 

2| Wunderschöne Tiere in freier Natur

Botswana hat mich überzeugt. Insbesondere die Tierpopulation war sensationell. Mehrere Elefantenherden, Giraffen, Affen, Krokodile und und und. Ich konnte in freier Wildbahn noch nie so viele Tiere sehen. Ohne Zaun und einfach neben unserem Auto konnte ich so die einzigartige Tierwelt entdecken.

Das Besondere in Botswana: Von Nata bis zur sambischen Grenze führt die Straße mitten durch einen Nationalpark. Aussteigen strengsten untersagt – Lebensgefahr! David – mein neuer Truckerfreund – sagte mir sogar, dass er regelmäßig Löwen am Straßenrand sieht. Dafür müsse man aber am Morgen oder am späten Abend hier lang fahren. Wir waren leider zur Mittagszeit dort. Dennoch einfache in Traum.

3| Super freundliche Menschen

Wie unter Punkt 1 schon geteased: Die Menschen in Botswana sind ein Traum und ich habe sogar gleich zwei sensationelle Belege dafür. Mein erstes tolles Erlebnis hatte ich bereits an Abend Nummer 1. Endlich in Ghanzi angekommen, wollte mir Baby – eine junge Frau – bei meiner Zimmersuche helfen. Sie fuhr mit mir zu drei verschiedenen Hotels. Leider war nirgends ein Zimmer frei – oder das günstigste Zimmer kostete 40 €. Was sollte ich also tun? Dreist habe ich gefragt, ob ich nicht auf ihrem Boden schlafen dürfte. Für Baby kein Problem – so hatte ich ein Dach über meinem Kopf und sogar einen total einheimischen Einblick in die Stadt bekommen.

Beleg Nummer 2 war sehr ähnlich: Auf meinem Weg nach Sambia habe ich leider die Grenzzeit verpasst. Was also tun? An der Grenze standen schon kilometerweit LKWs und ich habe mich schon in einem Truck schlafen sehen. Stattdessen lud mich mein Fahrer (dessen Namen ich leider nicht mehr habe) einfach zu sich nach Hause ein. Dort trafen wir noch seine Freunde und er kochte sogar für mich. Dein ernst? Dazu gab es sogar noch ein eigenes Bett und pure TV-Unterhaltung. Am Morgen gab es Frühstück und der gute Herr hat mich noch zur Grenze gefahren. Geht es netter? Wohl kaum. Die beste Geschichte gab es dann noch in der Nacht: In der Nachbarschaft stellt keiner wirklichen Zäune auf, weil immer wieder Elefanten kommen und durch die Gärten laufen. What? Really?

 

4| Sehr sauber

Ich war selten in Ländern, die mich der Art von ihrer Sauberkeit überzeugt haben (Rwanda steht ebenfalls ganz oben). Die Straßen sind super zum Fahren und die Wege und Straßenränder sind sauber und immer gepflegt. Aufgrund der vielen Tiere und des dichten Busches, werden neben der Straße auch immer einige Meter freigehalten. Dadurch kann man nicht plötzlich von wilden Tieren überrascht werden. Hier eindeutig: Müll kommt in den Mülleimer und dafür 5 grüne Sterne.

 

5| Grenzzeiten beachten

Dieser Tipp kommt aus einer ganz persönlichen Erfahrung. Trotz des mehrmaligen checkens der Grenzzeiten und das Fragen von einigen Menschen, kam ich an der Grenze an, als diese schon geschlossen hatte. Begrüßt wurde ich von einer Kilometerlangen LKW-Schlange und irgendwie fühlte ich mich nicht sonderlich sicher. Ich hatte Glück und meine Mitfahrgelegenheit hat mir ein Bett in seinem Haus angeboten – für euch: Geht auf Nummer sicher und versucht die Grenze während es hell ist zu erreichen.